Muskulatur
Muskulatur
Muskelverletzungen individuell behandeln
Muskelverletzungen sind die häufigste Verletzungsform im Sport. Unterschieden werden die funktionellen Störungen wie die Muskelverhärtung und die strukturellen Verletzungen wie Muskelfaserrisse, Muskelbündelrisse oder gar Muskelabrisse. Die häufigsten Lokalisationen sind der Ober- und Unterschenkel.
Die bildgebende Diagnostik erfolgt mittels klinischer Untersuchung, Ultraschall und/oder MRT.
Insbesondere im Verlauf und bei wiederkehrenden Verletzungen sollte eine weitere funktionelle Abklärung und eine Diagnostik mittels EMG (Elektromyographie) erfolgen. So können die Aktivität und die Ansteuerung des Muskels genau abgeklärt werden.
Die Therapie von Muskelverletzungen ist abhängig von Lokalisation und Schweregrad und erfolgt in den meisten Fällen konservativ:
- Physiotherapie
- funktionelles Training
- Kompressionsbehandlung
- abschwellende Maßnahmen
- gegebenenfalls Infiltrationstherapie
- „dry needling“ (Behandlung von sog. Triggerpunkten mittels Akupunkturnadeln)
- radiale Stoßwellentherapie
- Hochenergie-Induktionstherapie
- Mikrostromtherapie
- EMG Biofeedback
Sollte ein Muskel oder eine Muskelgruppe vollständig abreißen, kann eine Operation erforderlich werden, um den Muskel bzw. die Muskelgruppen wieder am Knochen zu refixieren (meist mit Knochenankern) oder die Kontinuität des Muskels wiederherzustellen.



Gezieltes Aufbautraining für den Wiedereinstieg
Die Zeit bis zur Rückkehr in den Sport ist sehr individuell und vor allem von der Schwere der Muskelverletzung abhängig. Richtwerte für den Breitensport:
Muskelverhärtung ca. 1 Woche
Muskelzerrung ca. 2 Wochen
Muskelfaserriss ca. 4 bis 6 Wochen
Muskelbündelriss ca. 8 bis 10 Wochen
Muskelriss ca. 4 bis 5 Monate
Je schwerer die Verletzung, desto differenzierter sollte das Aufbautraining und die Return-to-Sport-Testung vor Rückkehr in den Sport erfolgen.